Waldblick


Der Newsletter für Privatwaldbesitzende
im Landkreis Heilbronn
   
 
Wasserführende Klingen im Buchenwald (Aufnahme Jörn Hartmann)
 
 
 
Käferbefall und Trockenschäden bestimmen vielerorts das Handeln
Ein abermals herausforderndes Jahr für den Wald
 

Liebe Waldbesitzende im Landkreis,

auch wenn es zum Jahresende reichlich Niederschlag gibt und sich die Grundwasserspeicher leicht erholen können, war das Jahr 2023 im Wald abermals von den Folgen von Trockenheit und Hitze geprägt. Von den knapp 158.000 Festmetern Holz, die in unserem Landkreis im Jahr 2023 in der Zuständigkeit des Kreisforstamts eingeschlagen wurden, entfallen gut 82.000 auf eine ungeplante, zufällige Nutzung. Über 50.000 Festmeter hiervon fielen allein als Käferholz in der Fichte an – eine für unseren nadelholzarmen Landkreis neue Dimension. Die restlichen ungewollt genutzten Holzmengen verteilen sich insbesondere auf dürregeschädigte Rotbuchen und Eschen mit Eschentriebsterben.

Dank der guten Zusammenarbeit der Waldbesitzenden mit den Forstrevierleitenden, der Forstverwaltung und der Holzverkaufsstelle konnten auch diese Herausforderungen in den meisten Fällen gut bewältigt werden, das macht zuversichtlich für das kommende Jahr. Bleibt zu hoffen, dass beim Wetter das Pendel im Frühjahr nicht wieder in die entgegengesetzte Richtung ausschlägt und wir wochenlang auf nennenswerte Niederschläge warten müssen.

Das Team vom Kreisforstamt Heilbronn wünscht allen Privatwaldbesitzenden schöne Feiertage und eine stets unfallfreie Waldarbeit!

 
 
 
 
 
 
Wiederaufforstung im Stadtwald Neuenstadt a.K. (Aufnahme Kreisforstamt Heilbronn)  
Forstliche Förderung
Frühjahrspflanzungen 2024 wieder förderfähig
 

Nachdem die Herbstpflanzungen 2023 aus politischen Gründen landesweit nicht finanziell bezuschusst werden konnten, kann derzeit davon ausgegangen werden, dass für 2024 ausreichend Mittel für Waldumbau- und Wiederbewaldungsmaßnahmen zur Verfügung stehen. Die aktualisierten Antragsformulare werden Anfang nächsten Jahres im Förderwegweiser veröffentlicht und hier im WALDBLICK-Newsletter angekündigt. Was bisher an neuen Vorgaben für die Pflanzung bekannt ist:

  • Einhaltung eines Laubholzanteils von mindestens 40 Prozent.
  • Mindestens 51 Prozent heimische Baumarten, die standortsgerecht sind.

Das Land BW hat sich zudem zum Ziel gesetzt, ab 2024 keine erdölbasierten Wuchshüllen mehr zu fördern. Aus diesen Grund müssen die Produkte, sofern eine Förderabsicht besteht, ab 2024 aus nachwachsenden (nicht fossilen) Rohstoffen bestehen. Es muss sich aber weiterhin um eine Wuchshülle mit geschlossenem Korpus handeln, der zu einem günstigen Innenklima beiträgt und die Wachstumsbedingungen verbessert. Der Markt bietet hier inzwischen eine gute Auswahl an alternativen Produkten an, für Empfehlungen kommen Sie gerne auf uns zu.

 
 
 
 
 
 
ForstBW AöR (Quelle ForstBW AöR)  
Service für Privatwaldbewirtschaftende
Überregionales Lehrgangsangebot für Privatwaldbesitzer/innen an den Forstlichen Bildungseinrichtungen von ForstBW AöR
 

Die Kolleginnen und Kollegen der ForstBW AöR bieten jedes Jahr ein sehr hilfreiches Lehrgangsangebot für Privatwaldbewirtschaftende in Baden-Württemberg. Als Kreisforstamt empfehlen wir eine Teilnahme an den Lehrgängen und grundsätzlich eine stetige Weiterbildung von aktiven Waldbewirtschaftenden ausdrücklich.

Das Angebot besteht insbesondere aus Lehrgängen in den Bereichen Waldarbeit (Holzernte, Durchforstung im PW), Forsttechnik (Seilwindenbedienung, Seilwindenprüfung) und Fortbildungen zum Forstmaschinenführer.

Das gesamte Lehrgangsangebot der ForstBW AöR finden Sie im Internet unter www.forstbw.de/produkte-angebote oder bei den örtlich zuständigen Forstbezirks-Zentralen von ForstBW. Die gedruckten Broschüren zum Lehrgangsangebot können Sie außerdem bei uns im Kreisforstamt  anfordern.

 
 
 
 
 
 
Tobias Häge (Aufnahme Kreisforstamt Heilbronn)  
Organisatorisches aus der Forstverwaltung
Neuer Waldnaturschutz-Förster im Kreisforstamt Heilbronn
 

Seit dem 15. August ist Tobias Häge als „Natura 2000-Gebietsmanager Wald“ im Kreisforstamt Heilbronn tätig. Seine Funktion ist Teil eines Pilotprojekts der Forstlichen Versuchsanstalt Freiburg (FVA) und des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW (MLR), welches darauf abzielt die Naturschutzziele in den FFH-Gebieten effektiver „auf die Fläche zu bringen“ und die Kooperation verschiedener Waldbesitzer zu fördern.

Tobias Häge stammt aus dem Landkreis Karlsruhe. Er war bereits im Jahr 2021, direkt nach seinem Forstwirtschafts-Studium an der Uni Freiburg, eine Zeit lang als Unterstützungskraft für die Forstreviere im Kreisforstamt Heilbronn beschäftigt. In der Zwischenzeit war er in der forstlichen Betriebsinventur und als Baumkontrolleur tätig, bevor er schließlich zurück ans Forstamt kam.

Während der zweijährigen Pilotphase des Projekts befasst sich Tobias Häge vornehmlich mit dem FFH-Gebiet „Untere Jagst und Unterer Kocher“ im Nordosten des Landkreises. In seiner Position als „Gebietsmanager Wald“ überblickt er die gesamte Waldfläche des FFH-Gebiets über die Besitzgrenzen aller Kommunal-, Staats- und Privatwaldbetriebe hinweg und arbeitet Schutzkonzepte für Arten wie z.B. die Bechsteinfledermaus aus, die mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt und in die forstliche Bewirtschaftung integrierbar sind. Ziel ist immer eine bestmögliche Balance wirtschaftlicher und naturschutzfachlicher Interessen.

Auf freiwilliger Basis können auch die betroffenen privaten Waldbesitzer diese Konzepte dann in gemeinschaftlicher Kooperation umsetzen. So trägt jeder einen fairen Teil dazu bei, der gesetzlichen Verpflichtung zum Artenschutz nachzukommen und die seltenen, wertvollen Arten dauerhaft in unseren Wäldern zu erhalten.

Auch für jegliche Fragen zu Natura 2000 in einem der anderen FFH- und Vogelschutzgebiete im Landkreis ist Tobias Häge der direkte Ansprechpartner.

 
 
 
 
 
 
Fichtenpolter Hardthausen (Aufnahme Kreisforstamt Heilbronn)  
Kommunale Holzverkaufsstelle
Aktuelles vom Holzmarkt
 

Durch die angespannte Lage im Holzmarkt ist es wichtiger denn je, geplante Einschläge mit den Forstrevierleitenden bzgl. Mengen und Aushaltungskriterien im Vorfeld abzustimmen.

Nadelstammholz 

Bei Fichte/Tanne hat sich der Preis für das Käferholz bei 65 bis 70 €/fm für das Leitsortiment 2b stabilisiert. Für Frischholz wird zwischen 90-95 €/fm geboten.

Die Konzentration der Aufarbeitung sollte daher immer noch auf der Aufarbeitung von Käferhölzern liegen. Frischholzeinschlag nur in enger Absprache mit dem Holzverkauf und nur für das 1. Quartal 2024.

Douglasie ist weniger nachgefragt, die Nachfrage bei der Lärche ist stabil.

Nadelindustrieholz ist, bedingt durch hohe Vorräte beim Sägerestholz, stark unter Druck. 

Laubstammholz

Der Buchen-Stammholzmarkt ist stärker als üblich durch den Rundholzexport nach China geprägt. Die Nachfrage ist, auch bedingt durch die schlechte Rückesituation, noch sehr gut. Dahingegen ist die Nachfrage bei innerdeutschen Verarbeitern sehr zurückhaltend. Die deutschen, europäischen und fernöstlichen Schnittholzmärkte sind fast zum Erliegen gekommen. 

Bei der Eiche ist die Nachfrage bei sehr hochwertigen Hölzern gut, bei Qualitäten für Parkett zurückhaltend.

Esche ist sehr gut nachgefragt, andere Holzarten wie Ahorn, Hainbuche gut, Roteiche und Kirsche nicht.

Der Brennholzmarkt ist örtlich sehr unterschiedlich. Preislich konnte er auf dem Vorjahresniveau gehalten werden.

Erhöhung der Gebühren für den Holzverkauf

Im Rahmen einer allgemeinen Gebührenüberprüfung und –anpassung wurden auch die Holzverkaufsgebühren unserer kommunalen Holzverkaufsstelle neu berechnet.

Ab 01.02.2024 gelten folgende neue Gebühren:

  • Holzverkauf mit Fakturierung: 3,60 €/fm
  • Holzverkauf ohne Fakturierung: 2,80 €/fm

Die Vollmachten für Tätigkeiten des Holzverkaufes im Privatwald behalten ihre Gültigkeit.

 
 
 
 
SERVICE:
Im Internet unter www.landkreis-heilbronn.de/forstwirtschaft erhalten Sie Informationen zu allen Fragen rund um das Thema Wald.

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Armin Jacob
Landratsamt Heilbronn
Forstamt
Lerchenstraße 40
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