Waldblick


Der Newsletter für Privatwaldbesitzende
im Landkreis Heilbronn
   
 
Klinge im Lustheimer Wald - Wüstenrot.
 
 
 
Ein guter April für unseren Wald
 

Der Deutsche Wetterdienst meldet für den vergangenen Monat so viele Niederschläge wie seit 15 Jahren nicht mehr und spricht gar von einem „erstmals seit Jahren zu nassen April“. Wohlwissend, dass sich dieser Zustand in den kommenden Wochen erfahrungsgemäß schlagartig ändern kann, muss man diese Situation als Waldfreund auch einfach einmal zu schätzen wissen, was besonders ein Blick in die Nachrichten aus Ländern südlich der Alpen verdeutlicht. Der Regen kommt gerade richtig zum Beginn der Vegetationszeit, zum Anwachsen der vielen im Frühjahr gesetzten Pflanzen und zum Start der Borkenkäfersaison, die spätestens mit den steigenden Temperaturen leider auch wieder beginnt. Auch diesen Sommer gilt es für uns, die paar Fichtenbestände, die wir noch haben, aufmerksam zu kontrollieren und durch eine bedachte Waldhygiene vor großem Käferbefall zu schützen. Nutzen Sie hierfür die Beratung unserer Forstrevierleitenden sowie die Förderangebote des Landes.

 
 
 
 
 
 
Frisches Bohrmehl an der Fichte (Aufnahme Jörn Hartmann)  
Waldschutz
Borkenkäfer: mit einem stark erhöhten Befallsrisiko ist zu rechnen!
 

Der heiße und trockene letzte Sommer hatte in unserem Raum die Anlage von einer 3. Buchdruckergeneration zur Folge, was wiederum zu einer sehr hohen überwinternden Ausgangspopulation geführt hat. Besonders zum Spätsommer 2022 hin, im August und September, war in unserer Region eine regelrechte Befallswelle der Fichtenborkenkäfer festzustellen. Es steht also eine große Menge Borkenkäfer in den Startlöchern, und mit den aktuell steigenden Temperaturen hat der Frühjahrsschwarm der Käfer vielerorts bereits begonnen oder steht unmittelbar bevor. Es gilt wieder:

- frisches Fichtenholz und Holz von sanierten Überwinterungsbäumen so schnell wie möglich abfahren

- alternativ das befallsgefährdete Holz in ausreichender Entfernung (>1.000m) auslagern

- Wiederaufnahme von intensiven Befallskontrollen in Beständen mit Nadelholz

- den Borkenkäfer-Newsletter der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg abonnieren --> Borkenkäfer-Newsletter Südwest

 
 
 
 
 
 
Käferholz im Wimpfener Forst (eigene Aufnahme)  
Forstliche Förderung
Förderangebote zum Borkenkäfer-Management auch dieses Jahr nutzen
 

Die Förderangebote der Förderrichtlinie für Nachhaltige Waldwirtschaft (NWW) rund ums Borkenkäfermanagement stehen auch diesen Sommer zur Verfügung. Finanzielle Unterstützung vom Land gibt es insbesondere für:

- die Aufarbeitung von Schad-/Käferholz (6 € / Fm)

- das waldschutzwirksame Auslagern von Nadelholz in Zwischenlager (7 € / Fm)

- das Borkenkäfermonitoring im Privatwald (12 € / ha)

- das Entrinden oder Hacken von Schadholz

Bei allen Maßnahmen mit späterer Förderabsicht gilt weiterhin: Bitte zeigen Sie die Maßnahme vor Beginn der unteren Forstbehörde (Kreisforstamt Heilbronn) formlos an. Hier genügt ein Anruf beim Forstamt oder bei den örtlichen Revierleitenden. Die aktuellen Förderformulare und Merkblätter sind auf der Internetseite des Kreisforstamts Heilbronn zu finden.

 
 
 
 
 
 
Beilsteiner Eiche auf der Submission  
Kommunale Holzverkaufsstelle
Erfolgreiche Eichen-Submission Tripsdrill/Heimerdingen
 

Die besten Eichenstämme aus den Wäldern der Landkreise Heilbronn und Ludwigsburg werden jedes Frühjahr im Rahmen der Eichen-Submission Tripsdrill/Heimerdingen versteigert. Angeboten auf vier Lagerplätzen in den Landkreisen waren dieses Jahr 2.310 Fm Eichen- und etwas Buntlaubholz. Auch aus dem Klein- und Großprivatwald war dieses Jahr wieder eine nennenswerte Anzahl an selektierten Eichenstämmen vorhanden, um diese so wertschöpfend und wertschätzend wie möglich im Rahmen dieser Submission zu verkaufen. Die Vorzeichen aller vorangegangener Submissionen deuteten wieder auf ein sehr gutes Ergebnis hin. Als Bieter beteiligten sich 28 Firmen, die das ganze Spektrum von Furnier- über Fasskunden bis zu unseren heimischen Sägern abdeckten. Hier das Ergebnis der Submission in Zahlen (in Klammer die Werte aus 2022):

Durchschnittserlös für die Eiche: 794 € / Fm (875 €)

Dies entspricht einem Preisrückgang von ca. 9 % gegenüber dem Vorjahr.

Das Gesamtergebnis lag bei 1,76 Mio. (2,3 Mio.)

Spitzenstamm war eine Eiche aus dem Stadtwald Beilstein mit 2.911 €/ Fm (siehe Los 163 auf dem Bild).

Den höchsten Erlös je Stamm erzielten jeweils eine Eiche aus Hardthausen, Jagsthausen und Neuenstadt mit über 11.000 € . Käufer in allen vier Fällen waren übrigens französische Fassfirmen, die die besten Eichenstämme zur Herstellung von Fassdauben und folglich zur Herstellung hochwertigster Barriquefässer verwenden.

 
 
 
 
 
 
QR-Code zur Umfrage  
Wissenschaft und Forschung
Umfrage der Hochschule für Forstwirtschaft unter jungen Waldbesitzenden und Jungjägern
 

Die Hochschule für Forstwirtschaft möchte im Rahmen eines Forschungsprojektes junge Waldbesitzende und Jungjäger hauptsächlich bis zum Alter von 30 Jahren befragen. Es geht darum herauszufinden, welche Ziele Waldbesitzende mit ihrem Wald verfolgen und wie sie in der Lage sein wollen, diesen für den Klimawandel fit zu machen. Die Kooperation mit den Jagenden spielt hierbei eine besondere Rolle. Bei den Jägerinnen und Jägern ist u.a. von Interesse, wie sie zur Jagd gekommen sind und welche Erwartungen die Jägerschaft an ihr zukünftiges Agieren im Wald hat. Die Gruppe der Jäger wird in einem separaten Fragebogen befragt. Wir unterstützen diese Umfrage und ermuntern Lesende, die der Zielgruppe angehören, an dieser teilzunehmen. Die Teilnahme ist möglich über den abgebildeten QR-Code oder die folgenden Links:

Waldbesitzer: https://www.umfrageonline.com/c/3pryshzk (Jung)Jäger https://www.umfrageonline.com/c/wivmqqse

 
 
 
 
SERVICE:
Im Internet unter www.landkreis-heilbronn.de/forstwirtschaft erhalten Sie Informationen zu allen Fragen rund um das Thema Wald.

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Inhaltlich verantwortlich nach § 6 MDStV:
Armin Jacob
Landratsamt Heilbronn
Forstamt
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