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09.04.2019 Gewässerverunreinigung Schozach: Kleinstlebewesen könnten Schadstoffwelle überstanden haben

Eine erste Untersuchung der Kleinstlebewesen (Makrozoobenthos) in der Schozach hat keine Auffälligkeiten gegenüber Messungen vor dem Schadensfall ergeben. Das bedeutet, dass entgegen erster Annahmen eine der entscheidenden Grundlagen für eine Wiederbesiedelung durch Fische gegeben sein dürfte, da die Kleinstlebewesen ein Teil der Nahrungsgrundlage für Fische sind. Eine genauere Prognose ist allerdings erst nach einem Beobachtungszeitraum von rund vier Wochen möglich.

Auch im stärker betroffenen Gruppenbach hat offensichtlich bereits eine Wiederbesiedelung mit Kleinstlebewesen begonnen. Diese stammen vermutlich aus dem unbelasteten Bereich vor der Schadensstelle oder aus dem Interstitial (den Zwischenräumen der Gewässersohle).

Am Montagnachmittag entnommene Gewässerproben aus Schozach und Gruppenbach werden derzeit durch Fachlabore untersucht.

Das Landratsamt arbeitet außerdem weiter mit Hochdruck daran, die Trinkwasserversorgung der drei sicherheitshalber abgeschalteten Brunnen wieder auf Normalbetrieb umzustellen. Momentan findet dort noch eine Ersatzversorgung statt. Die Trinkwasserbrunnen werden derzeit gespült und danach beprobt. Ergebnisse der Beprobung liegen voraussichtlich frühestens Ende der Woche vor.

Die Reinigung der betroffenen Schmutzwasserkanäle vom Betriebsgelände bis zur Kläranlage Ilsfeld durch Fachunternehmen läuft bereits seit dem Wochenende durchgängig und dauert noch an.

Ebenfalls werden heute noch vereinzelt anfallende Fischkadaver geborgen. Dabei handelt es sich um bereits vor einigen Tagen verendete Fische, die durch Verwesungsprozesse nun vom Grund der Gewässer aufschwimmen und abgetrieben werden.