Logo Landkreis-Heilbronn

Coronavirus: 09.07.2021 Virusdetektive im Einsatz

Das Gesundheitsamt des Landkreises Heilbronn unterstützt eine Studie des Universitätsklinikums Heidelberg im Rahmen der Kontaktnachverfolgung in der Corona-Pandemie
Quelle: Romolo Tavani ? stock.adobe.com

Das Gesundheitsamt des Landkreises Heilbronn unterstützt in den kommenden Wochen das Universitätsklinikum Heidelberg bei der Durchführung der Studie „Virusdetektiv“ zu einer neuen Covid-Teststrategie. Mit dem in der Studie erprobten Konzept soll der Testradius bei der Kontaktnachverfolgung mit geringem Aufwand deutlich erweitert werden. Bisher werden entsprechend der Landesverordnung Haushaltsangehörige von Covid-Positiven, enge Kontaktpersonen sowie deren Haushaltsangehörige vom Gesundheitsamt aufgefordert, sich mittels PCR- beziehungsweise Schnelltest auf eine Corona-Infektion testen zu lassen. Bei der „Virusdetektiv-Studie“ soll jeder Kontaktperson nebst Familie und damit einem deutlich weiteren Personenkreis ein niederschwelliges Testangebot mit einem qualitativ hochwertigen Test für Zuhause gemacht werden. 

Studienziel ist es, den Gesundheitsämtern ein Werkzeug an die Hand zu geben, um mit geringem Aufwand das Testen in der Kontaktnachverfolgung auszuweiten und Infektionsketten effektiver zu unterbinden. „Wenn möglichst viele vom Gesundheitsamt kontaktierte Personen und deren Haushalte mitmachen und sich testen, können sie dazu beitragen, die Weiterverbreitung von SARS-CoV-2 selbst bei weiteren Öffnungen und dem Auftreten von neuen Mutationen möglichst niedrig zu halten“, betont Studienleiter Dr. Andreas Deckert vom Institut für Global Health am Universitätsklinikum Heidelberg. Das Gesundheitsamt des Landkreises Heilbronn appelliert daher an alle kontaktierten Personen, zusammen mit ihren Familien und Kontaktpersonen von diesem zusätzlichen Angebot Gebrauch zu machen und damit ein schnelles Aufspüren weiterer Infektionen zu ermöglichen.

Zum Nachweis des SARS-CoV-2-Erregers kommt eine neue Methode zur Detektion des Viren-Erbguts zum Einsatz, die am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Knop und Dr. Simon Anders in Zusammenarbeit mit dem Center for Integrative Infectious Diseases Research (CIID) des Universitätsklinikums Heidelberg und der virologischen Diagnostik entwickelt wurde. Das Verfahren basiert auf einer Gurgelprobe mit einer Kochsalzlösung und einem Nachweis der viralen SARS-CoV-2 RNA mittels einer isothermalen enzymatischen Reaktion. Die Methode soll ähnlich zuverlässig wie der gängige PCR-Nachweis aus einem Rachenabstrich sein, aber einfacher zu handhaben und kostengünstiger. Das Gesundheitsamt wird in den kommenden Wochen jede ermittelte Kontaktperson telefonisch auf die neue Testmöglichkeit aufmerksam machen. Alle Teilnehmenden erhalten einen einmalig verwendbaren Bestellcode, mit dem sie auf der Internetseite der Studie (www.virusdetektiv.de) ihren gesamten Haushalt registrieren können. Um den Aufwand möglichst gering zu halten, werden den angemeldeten Personen die Test-Kits per Post zugeschickt. Die Gurgelprobe kann dann ebenfalls postalisch mit einem beigelegten, bereits frankierten Rückumschlag zurückgeschickt werden. Die Auswertung der Tests erfolgt am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH). Ein bis zwei Tage später sind die Testergebnisse online abrufbar. 

„Wir unterstützen das Universitätsklinikum Heidelberg gerne bei der Durchführung der Studie, zumal wir uns davon erhoffen, dass hierdurch zusätzliche Infektionsfälle schnell erkannt werden können“, sagt der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Thomas Schell. Für Fragen der Teilnehmenden steht das Studienteam per E-Mail (info@virusdetektiv.de) oder über eine Telefon-Hotline (06221-546851) zur Verfügung.