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09.12.2021 Warum sich Trennen und Recyceln lohnt: Altholz

Recycling-Symbol: Drei Pfeile (Verwertungskreislauf).
Quelle: Landratsamt Heilbronn

Von konsequentem Wertstoffrecycling profitieren alle Seiten: Bürger, Umwelt, Wirtschaft. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Heilbronn sammelt in seinen Entsorgungseinrichtungen viele verschiedene Stoffe. Doch welchen Weg nehmen Altglas, Kunststoffe und Co.? Welchen Nutzen bringt Recycling? Antworten auf diese Fragen gibt der Abfallwirtschaftsbetrieb an dieser Stelle und stellt verschiedene Wertstoffe und Stoffkreisläufe vor.

Unser Thema heute: Altholz - behandelt oder unbehandelt?

Paletten, Gartenzäune oder Fenster: Derartiges Material zählt zum Altholz, wenn es bereits einen Verwendungszweck hatte. Die Entsorgungs-einrichtungen des Landkreises haben im Jahre 2020 rund 14.500 Tonnen Altholz erfasst, davon etwa 600 Tonnen in den Recyclinghöfen. Je nachdem, wozu das Holz vor der Entsorgung gedient hatte, kann es unterschiedlich stark mit Schadstoffen wie Lacken oder Schutzanstrichen belastet sein. Deshalb wird Altholz in verschiedene Kategorien eingeteilt: 

A l - Naturbelassenes oder lediglich mechanisch bearbeitetes Altholz, welches bei seiner Verwendung unerheblich mit holzfremden Stoffen verunreinigt wurde. Beispiel: Transportkisten.

A ll - Verleimtes, gestrichenes, beschichtetes, lackiertes oder anderweitig behandeltes Altholz ohne halogenorganische Verbindungen in der Beschichtung und ohne Holzschutzmittel. Beispiele: Dielen und Bauspanplatten.

A lll – Holz mit halogenorganischen Verbindungen in der Beschichtung und ohne Holzschutzmittel. Beispiel: Möbel

A lV – mit höherer Schadstoffbelastung aufgrund einer Behandlung mit Holzschutzmitteln oder ähnlichem. Beispiele:  Fenster und Leitungsmasten, sogenanntes Außenbereichsholz.

Bürgerinnen und Bürger können unbehandeltes Altholz der Klasse A I auf den Recyclinghöfen kostenlos abgeben. Die Klassen A lI bis A IV können sie bei den Entsorgungszentren Eberstadt und Schwaigern-Stetten gegen Gebühr anliefern. Die Holzklasse A IV wird bei den Entsorgungszentren getrennt erfasst; Altfenster mit Holz werden dabei noch einmal unterschieden. 

Was passiert nach der Sammlung?

Nach der Sortierung folgt die Verwertung des Altholzes: zu etwa 20 Prozent stofflich und zu 80 Prozent thermisch. Je stärker die Bearbeitung ist, desto schwieriger ist das fachgerechte Recycling:

Das Altholz der Recyclinghöfe beispielsweise verbrennt im Blockheizkraftwerk Buchen. Unbehandeltes Holz dient im Sinne der Kaskadennutzung auch zur Herstellung neuer Produkte wie Spanplatten. Diese stellen den wichtigsten stofflichen Verwertungszweig dar. Wenn dies aufgrund zu vieler Stör- oder Schadstoffe nicht möglich ist, muss das Altholz in Müll- oder Sondermüllverbrennungsanlagen beseitigt werden. Deshalb landen die Altholzklassen A ll bis A lV hauptsächlich in der Verbrennung 

Dient Altholz der Umwelt?

Holz ist der wichtigste nachwachsende Rohstoff für den Menschen. Gleichzeitig liefern Bäume einen wertvollen Beitrag für den Klimaschutz, da sie als Schadstofffilter für CO2 gelten und zahlreichen Lebewesen ein Zuhause bieten. Da dieser Rohstoff nicht unbegrenzt zur Verfügung steht und Ressourcen immer knapper werden, ist das fachgerechte Recyceln von Altholz umso wichtiger. 

Das Problem: Derzeit stehen sich Recycling und die thermische Verwertung als gleichwertige Möglichkeiten gegenüber. Die europäische Abfallrahmenrichtlinie sieht einen Vorrang des Recyclings vor der Verbrennung vor. Zukünftig soll zum Beispiel auch verleimtes oder gestrichenes Altholz wiederaufbereitet werden, wenn definierte Grenzwerte nicht überschritten sind. Derzeit steht zur Diskussion, wie dies am sinnvollsten geregelt werden kann.

Tipp:  Noch besser ist es, Gebrauchsgegenstände komplett wiederzuverwenden. Einrichtungsgegenstände und Möbel finden zum Beispiel in der Tauschbörse des Landkreises unter www.landkreis-heilbronn.de/tauschboerse häufig neue Besitzer. Das schont nicht nur ökologische, sondern auch humane Ressourcen.

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