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26.03.2021 Warum sich Trennen und Recyceln lohnt: Elektroschrott - ein echter Rohstofflieferant

Recycling-Symbol: Drei Pfeile (Verwertungskreislauf).
Quelle: Landratsamt Heilbronn

Von konsequentem Wertstoffrecycling profitieren alle Seiten: Bürger, Umwelt, Wirtschaft. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Heilbronn sammelt in seinen Entsorgungseinrichtungen viele verschiedene Stoffe. Doch welchen Weg nehmen Altglas, Kunststoffe und Co.? Welchen Nutzen bringt Recycling? Antworten auf diese Fragen gibt der Abfallwirtschaftsbetrieb an dieser Stelle. Alle zwei Wochen stellt er in einer neuen Serie verschiedene Wertstoffe und Stoffkreisläufe vor.

Unser Thema heute: Elektroschrott - ein echter Rohstofflieferant

Elektroschrott und Elektroaltgeräte enthalten wertvolle Rohstoffe wie Eisen, Kupfer, Aluminium, Edelmetalle, Kunststoffe und Seltene Erden wie Neodym und Dysprosium. Neben recycelbaren Stoffen stecken in ausgedienten Elektrogeräten aber auch Schadstoffe wie Blei, Cadmium und Quecksilber. Deshalb sind die Sammlung ab Haus und die Einrichtungen des Abfallwirtschaftsbetriebs die richtigen Wege zur korrekten Entsorgung und fachgerechten Verwertung von Elektroschrott und Elektroaltgeräten.

Der Abfallwirtschaftsbetrieb unterteilt in zwei Kategorien. Kleinvolumigen Elektroschrott wie beispielsweise Telefone oder Fotoapparate können die Bürger auf jedem Recyclinghof abgeben. Großvolumigen Elektroschrott wie zum Beispiel Kühlschränke oder Fernseher können sie bei den Entsorgungszentren, auf größeren Recyclinghöfen und über die Sperrmüllabholung entsorgen.

Was passiert nach der Sammlung?
Der Abfallwirtschaftsbetrieb lässt Elektroaltgeräte in sechs Sammelgruppen unterteilen und bei Entsorgungsfachbetrieben zerlegen. Die Behandlungs und Verwertungsverfahren sind je nach Geräteart unterschiedlich.

Die Firma ABG in Leingarten demontiert beispielsweise die kleinvolumigen Geräte und zerlegt sie in Ausgangsfraktionen wie Trafos, Laufwerke, Platinen und Kunststoffgehäuse. Fachkräfte entfernen schadstoffhaltige Teile wie Kondensatoren, Batterien und quecksilberhaltige Hintergrundbeleuchtung von Flachbildschirmen. Edel- und Sondermetalle, etwa aus Leiterplatten, gewinnen Spezialfirmen zurück. Diese Stoffe können für die Produktion neuer Geräte eingesetzt werden.

Die Firma ALBA E.R. in Eppingen bereitet vor allem Groß- und Kühlgeräte auf. Die Kühlgeräte müssen deshalb gesondert behandelt werden, weil ältere Geräte möglicherweise Fluorchlorkohlenwasserstoffe enthalten. Die Firma saugt im ersten Schritt das Kühlmittel-Öl-Gemisch aus dem Kühlkreislauf. Anschließend zerkleinern die ALBA-Mitarbeiter die Gehäuse und saugen dabei gleichzeitig die in dem Isoliermaterial enthaltenen Gase ab und entsorgen diese fachgerecht.

Dienen Elektroaltgeräte der Umwelt?
Elektroaltgeräte enthalten wichtige Rohstoffe, die nur begrenzt vorhanden sind. Die richtige Entsorgung und Rückgewinnung dieser Rohstoffe schont somit die Umwelt. Fällt Elektroschrott hingegen in die falschen Hände, gefährdet dies Mensch und Umwelt. Diebstahl vor der Sperrmüllsammlung, illegaler Export in Entwicklungsländer, unsachgemäße, gesundheitsgefährdende Verarbeitung und Ablagerung nicht mehr verwertbarer Teile: All dies führt zu einer enormen Umweltbelastung. Deshalb ist es richtig, Diebstahl von Elektroschrott bei der Polizei zu melden und nur die offiziellen Entsorgungswege zu nutzen. Für Elektroaltgeräte gilt im Übrigen auch eine Rücknahmeverpflichtung des Handels. Keinesfalls gehören solche Geräte in den Restmüll.

Übrigens: Besonders nachhaltig ist es, bereits bei der Produktauswahl auf Materialbeschaffenheit, Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit zu achten.

Achtung: Entnehmbare Batterien und Akkus werden auf den Recyclinghöfen getrennt gesammelt.

Gut zu wissen: Nicht zum Elektroschrott gehören Glühlampen, Elektrofahrräder über 25 km/h, Kraftfahrzeugteile. 

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