Waldblick


Der Newsletter für Privatwaldbesitzende
im Landkreis Heilbronn
   
 
Blick Richtung Stocksberg Mitte Dezember (Aufnahme Julian Graf)
 
 
 
Liebe Privatwaldbesitzende,
 

zum Jahresende steht der Wald medial nochmal besonders im Fokus. Der vom Minister Peter Hauk vorgestellte Waldzustandbericht 2022  hält nicht überraschend nur wenig gute Nachrichten zum Zustand des Waldes bereit. Im Ergebnis sind demnach 46 % der Waldfläche in Baden-Württemberg deutlich geschädigt, hier geben besonders die Blattverluste unserer beiden Heilbronner Hauptbaumarten Buche und Eiche zu denken. Hoffnung macht der insgesamt bessere Gesundheitszustand der jungen Bäume. Die natürliche Verjüngung des Waldes, aber auch an manchen Orten der unverzichtbare aber wohlbedachte Anbau klimaresilienter Baumarten gewinnen also noch mehr an Bedeutung.

Ebenfalls für Schlagzeilen sorgte der Weltnaturgipfel in Montreal, an dessen Ende ein Naturschutzabkommen einschließlich Biodiversitätsziel entstand. 30 % der Landflächen sollen bis 2030 „wirkungsvoll konserviert“ werden. Was das genau für uns bedeutet ist noch unklar. Für die biologische Vielfalt trägt aber jetzt schon jede/r Waldbesitzende eine besondere Verantwortung. Auch ein klimaangepasstes Waldmanagement kann hier zu einer Erhöhung dieser Vielfalt beitragen.

Das Kreisforstamt Heilbronn wünscht allen Waldbesitzenden frohe Weihnachten und einen guten Übergang und Start ins neue Jahr!

 
 
 
 
 
 
Marius Rueeck im Forstrevier Widdern (eigene Aufnahme)  
Organisatorisches aus der Forstverwaltung
Neuer Revierleiter im Forstrevier Widdern
 

Seit dem 1. Dezember ist Marius Rüeck Forstrevierleiter im Revier Widdern. Er löst den bisherigen Förster Dieter Bachofner ab, der hier 30 Jahre lang Revierleiter war und nun im wohlverdienten Ruhestand ist. Marius Rüeck stammt aus Widdern und war zuvor als Förster im Bundesforst tätig. Der Bundesforst ist ein Geschäftsbereich der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, der sich überwiegend um die Beförsterung der militärischen Liegenschaften (z.B. Truppenübungsplätze) in der Bundesrepublik kümmert. Unser Forstrevier Widdern erstreckt sich gegenwärtig über die Stadt Widdern und die Gemeinde Jagsthausen entlang der Jagst. Hier ist Herr Rüeck ab sofort Ansprechpartner für Beratung und Betreuung im Privatwald und dem Körperschaftswald von Widdern und Jagsthausen. Nach der Vorstellung in den Rathäusern freut sich Herr Rüeck nun die örtlichen Privatwaldbesitzenden kennenzulernen. Sie erreichen den neuen Revierleiter wie folgt:

Marius.Rueeck@Landratsamt-Heilbronn.de

Tel.: 06298 – 32 57

 
 
 
 
 
 
BMEL  
Forstliche Förderung
Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“
 

Wie im letzten WALDBLICK berichtet, steht seit November den Waldbesitzenden ein neues Förderprogramm des Bundes zur Verfügung. Das „klimaangepasste Waldmanagement“ setzt die Einhaltung von 11 bzw. 12 Kriterien voraus, die für 10 oder 20 Jahre erfüllt werden müssen. Dazu zählen bspw. die Ausweisung von 5 Habitatbäumen pro Hektar Wald, die aktive Anreicherung von Totholz oder das Zulassen von Stadien der natürlichen Waldentwicklung (Sukzession) auf kleinen Schadflächen. Die Erfüllung dieser Kriterien müssen sich Waldbesitzende von den gängigen Zertifizierungsorganisationen wie PEFC und FSC gegen Gebühr bestätigen lassen. Die Förderung kann dann bis zu 100 € pro Hektar und Jahr betragen.

Wir empfehlen ausdrücklich allen Waldbesitzenden sich einmal mit den Kriterien und den Voraussetzungen zum Erhalt dieser Förderung auseinanderzusetzen.

Alle Informationen sowie den Zugang zum Online-Antrag (einzige Möglichkeit der Antragstellung) finden Sie auf www.klimaanpassung-wald.de . Das Klimaangepasste Waldmanagement des Bundes ist eine Förderung, die nicht eine einzelne Maßnahme wie bspw. eine Wiederaufforstung honoriert, sondern auf mindestens 10 Jahre ausgelegt ist und eine mittel- bis langfristige Änderung der Bewirtschaftung des gesamten Waldbesitzes mit sich bringt und zum Ziel hat. Bei Fragen zu einer möglichen Antragstellung und der Umsetzung der Kriterien berät Sie die Fördersachbearbeitung des Kreisforstamtes Heilbronn gerne.

 
 
 
 
 
 
Rotbuche mit offenliegendem Holzkörper  
Forstliche Förderung
Förderung von Vertragsnaturschutz im Wald
 

Seit dem Jahr 2020 ist ein neuer Maßnahmenkatalog zur finanziellen Zuwendung für Vorhaben des Vertragsnaturschutzes im Wald angekündigt. Dieser sogenannte Teil E der Förderrichtlinie Nachhaltige Waldwirtschaft soll nach wie vor in Kraft treten. Mittlerweile sind die Arbeiten an diesem Teil E weit fortgeschritten, sodass mit Blick auf die weiteren Prozessschritte von einer Freigabe der Waldnaturschutzförderung in der ersten Hälfte des Jahres 2023 auszugehen ist. Waldbesitzer, welche bereits Anträge nach Teil E der VwV NWW gestellt haben, werden durch die Forstbehörden kontaktiert, sollten aufgrund der Überarbeitung der Förderrichtlinie Anpassungen an den bereits vorliegenden Förderanträgen notwendig werden. Insbesondere geht es hier um folgende Maßnahmen:

  • Erhalt und Entwicklung von Altbäumen
  • Erhaltung von Habitatbaumgruppen
  • Erhaltung lichter, trockener und eichenreicher Wälder
  • Nieder- oder Mittelwaldbewirtschaftung
  • Erhaltung und Entwicklung strukturierter WaldInnen und -außenränder
 
 
 
 
 
 
Brennholz im Winter  
Kommunale Holzverkaufsstelle
Aktuelles vom Holzmarkt
 

Generell gilt wie immer: Sprechen Sie Holzeinschläge mit anschließender Verkaufsabsicht im Voraus mit Ihren Forstrevierleitenden ab, um Mengen und Aushaltungskriterien abzustimmen. 

  • Fichte/Tanne –Standardlängen/Stammholz: überraschend positive Preisentwicklung, trotz angespanntem Schnittholzabsatz. Leitpreis bei Fichte 2b B/C wieder über 100 €/fm für das 1. Quartal. Höhenflug beim Nadelindustrieholz flacht sich ab. Preise geben im Q1 schon nach.
  • Buchen-Stammholz weiterhin gut nachgefragt, da der Einschlag dem Bedarf deutlich hinterher hinkt. Die hohen Preise und der Bedarf werden auch im neuen Jahr bleiben.
  • Andere Laubbaumarten, außer Kirsche und Roteiche, grundsätzlich gut nachgefragt.
  • Bedarf an Bu-Industrieholz sehr hoch! Preis für das Gesamtjahr bei ca. 83 €/fm netto.

Auch interessant: Die Brennholznachfrage ist nach wie vor nur durch Kontingentierung zu befriedigen. Preise liegen bei den Versteigerungen zum Teil über 100 €/fm ( brutto).

 
 
 
 
SERVICE:
Im Internet unter www.landkreis-heilbronn.de/forstwirtschaft erhalten Sie Informationen zu allen Fragen rund um das Thema Wald.

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Inhaltlich verantwortlich nach § 6 MDStV:
Armin Jacob
Landratsamt Heilbronn
Forstamt
Lerchenstraße 40
74072 Heilbronn
Fon: 07131-994 1108
joern.hartmann@landratsamt-heilbronn.de