Waldblick


Der Newsletter für Privatwaldbesitzende
im Landkreis Heilbronn
   
 
Bad Rappenauer Buchen und Eichen im Spätsommer
 
 
 
Liebe Waldfreunde im Heilbronner Land,
 

ein weiterer strapaziöser Sommer für uns und unseren Wald liegt hinter uns. Nach etwas Entspannung im letzten Jahr mit regelmäßigen, nennenswerten Regenfällen haben wir dieses Jahr umso mehr mit Hitzewellen und teils wochen- und monatelangen Phasen ohne Niederschlag zu kämpfen. Dies führte besonders in den letzten Wochen zu einem erheblichen Anstieg der Borkenkäferattacken und den daraus entstehenden Schadholzmengen. Auch im Laubholz zeichnen sich deutlich die Folgen von Trockenheit und Hitze ab und das sowohl im Altholz als auch in der Naturverjüngung. Eine wohlbedachte und angepasste waldbauliche Herangehensweise ist hier vonnöten. Die Försterinnen und Förster des Kreisforstamts stehen für eine Beratung und den Austausch gerne zur Verfügung.

 
 
 
 
 
 
Jochen Rüb - Forstrevier Birkenwald  
Organisatorisches aus der Forstverwaltung
Neuer Revierleiter im Forstrevier „Birkenwald“ Eppingen
 

Seit dem 1. September 2022 ist Jochen Rüb aus Schwaigern-Niederhofen neuer Förster im Forstrevier „Birkenwald“. Er betreut wie sein Vorgänger Michael Meny (jetzt im Ruhestand) den nördlichen Teil des Stadtwaldes Eppingen mit den ehemaligen Gemeindewäldern Elsenz, Rohrbach und Richen, den Wald der Gemeinde Ittlingen, die Ittlinger Waldgenossenschaft, den Stadtwald Weinsberg auf Gemarkung Gemmingen (Exklave) und natürlich den gesamten Kleinprivatwald innerhalb seines Revieres (fallweise Beratung und Betreuung). Sie erreichen Herrn Rüb telefonisch unter 07138 – 67 870, 015112927799 oder per Mail: jochen.rueb@landratsamt-heilbronn.de Ortskundigen Personen ist Jochen Rüb sicherlich als ehemaliger Förster des Staatswald-Reviers „Stromberg“ bekannt.

Namensgebend für das Revier Birkenwald ist übrigens der Walddistrikt Birkenwald, der zwischen Eppingen und Elsenz liegt. Der heute von Buntlaubholz geprägte Wald wurde bis ca. 1870 als Mittelwald bewirtschaftet. Die Unterschicht, die hier alle 20-30 Jahre als Brennholz geerntet wurde, zeichnete sich damals durch auffallend viele Birken aus. Da man heute keine Kahlschlagwirtschaft mehr betreibt, findet man nur noch selten Birken in den Kraichgauer Wäldern.

 
 
 
 
 
 
Geräumte Käferfläche vor der Wiederaufforstung (Aufnahme Jörn Hartmann)  
Waldschutz
Borkenkäfer - Ausschau nach Überwinterungsbäumen halten
 

Die extreme Hitze und Trockenheit im Juli und August haben die Fichten zunehmend in Trockenstress versetzt und gleichzeitig eine starke Erhöhung der Käferpopulation begünstigt. Vielerorts hat sich eine dritte Käfergeneration unter der Rinde der Fichten entwickelt. Nun muss im Herbst die anstehende Winterruhe der Borkenkäfer genutzt werden, um Überwinterungsbäume aufzuspüren und unschädlich zu machen. Jeder Überwinterungsbaum, jedes Käferloch und jeder gefährdete Waldbestand, der schon im Herbst und Winter kontrolliert und bearbeitet wird, verschafft Luft beim Borkenkäfer-Management im nächsten Frühjahr.

Machen Sie sich die Fördermöglichkeiten des Landes rund ums Borkenkäfer-Management zu Nutze! Finanzielle Zuwendungen gibt es für:

  • Die Aufarbeitung von Schadholz
  • Transport von Käferholz in Trockenlager (waldschutzwirksames Auslagern)
  • Entrinden von Schadholz
  • Hacken von Schadholz
  • Borkenkäfermonitoring (Käferkontrolle)
 
 
 
 
 
 
Frisch aufgearbeitetes Fichten-Käferholz in Löwenstein  
Forstliche Förderung
Anträge zur Aufarbeitungshilfe von Schadholz möglichst noch im Oktober stellen!
 

Bekanntlich wird die Aufarbeitung von Schadholz im Privatwald weiterhin mit 6 € pro Festmeter gefördert. Hierzu zählen alle Holzmengen aus dem eigenen Waldbesitz, die in Folge von Käferfraß, Trockenheit oder Windwurf angefallen sind und entsprechend aufgearbeitet wurden. Um auch im nächsten Jahr diese Fördermöglichkeit anbieten zu können, ist es wichtig, rechtzeitig vor dem Jahresende die Fördermittel auszuschöpfen. Wir bitten deshalb um eine zeitnahe Fertigstellung und Einreichung der Förderanträge. Für kleine Holzmengen aus dem Kleinstprivatwald bieten wir auch dieses Jahr wieder eine Sammelantragstellung an. Infos hierzu und generell zum Erstellen der Förderanträge erhalten Sie bei der Fördersachbearbeitung des Kreisforstamts Heilbronn.

 
 
 
 
 
 
Buchen-Schadholz (Aufnahme Jörn Hartmann)  
Aktuelles vom Holzmarkt
Große Nachfrage nach Laubholz
 

Nicht zuletzt auf Grund der riesigen Nachfrage nach Brennholz ist Laubholz, insbesondere die Rotbuche, derzeit sehr gefragt. Während der kreisweit vorgeschlagene Brennholz-Richtpreis für den Festmeter Hartlaubholz nun bei 85 € netto liegt, ist auch das Industrieholz preislich ungefähr auf gleichem Niveau. Beim Buchen-Stammholz sind momentan ebenfalls Preissteigerungen von 30-40 % zu verzeichnen.

Doch auch beim Nadelholz sind die Absatzmöglichkeiten und Preise weiterhin stabil. Während der Preis für Fichten-Stammholz leicht gefallen ist, ist insbesondere schwaches Nadel-Industrieholz sehr gesucht und gut zu vermarkten (Frisch & Käfer).

Sprechen Sie anstehende Holzeinschläge am besten immer im Voraus mit den Forstrevierleitenden ab, um Mengen und Aushaltungen festzulegen.

Nähere Infos zum aktuellen Holzmarkt können Sie über die kommunale Holzverkaufsstelle des Landratsamts Heilbronn erfragen.

 
 
 
 
SERVICE:
Im Internet unter www.landkreis-heilbronn.de/forstwirtschaft erhalten Sie Informationen zu allen Fragen rund um das Thema Wald.

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Inhaltlich verantwortlich nach § 6 MDStV:
Armin Jacob
Landratsamt Heilbronn
Forstamt
Lerchenstraße 40
74072 Heilbronn
Fon: 07131-994 1108
joern.hartmann@landratsamt-heilbronn.de