Waldblick


Der Newsletter für Privatwaldbesitzende
im Landkreis Heilbronn
   
 
Sonnenexponierter, angerissener Fichtenbestand (Aufnahme Forstamt Heilbronn)
 
 
 
Massive Borkenkäfer-Befallswelle in der Region!
 

Liebe Waldbewirtschaftende,

so schnell geht’s: Nachdem wir im letzten WALDBLICK Anfang Mai noch vom nassen Frühjahr geschwärmt haben, finden wir uns wenige Wochen später in der ersten extremen Trockenphase des Jahres mit nunmehr vier Wochen ohne nennenswerte Niederschläge wieder. Der guten Frühjahrsfeuchte ist es zu verdanken, dass die Naturverjüngung und Pflanzkulturen noch weitestgehend unversehrt wirken, der Borkenkäfer fliegt uns jedoch spätestens jetzt wortwörtlich um die Ohren. Aus diesem Grund möchten wir nochmal ausdrücklich zur intensiven Käferkontrolle in Fichtenwäldern aufrufen. Die proaktive Suche nach frischem Käferbefall ist das beste Mittel, um die Schäden während der Schwärmzeit des Borkenkäfers einzugrenzen.

 
 
 
 
 
 
Frisches Bohrmehl an der Fichte (Aufnahme Jörn Hartmann)  
Waldschutz
Borkenkäfer: Intensive Befallskontrollen unbedingt angeraten!
 

Früh im Sommer trifft uns dieses Jahr eine regelrechte Befallswelle beim Borkenkäfer. Neben Kraichgau und Zabergäu sind auch die Wälder im nördlichen Landkreis und auch im Bereich der Löwensteiner Berge bereits massiv betroffen. Um eine weitere Massenvermehrung der Käfer zu verhindern, ist eine systematische Käfersuche und wenn nötig die konsequente Aufarbeitung von frischem Schadholz unabdingbar.

Hinweise zur Käferkontrolle (Monitoring):

  • Möglichst einmal pro Woche bei trockener, windstiller Witterung
  • Einzelbaumweise und intensiv kontrollieren
  • Besonderes Augenmerk auf sonnenexponierte oder angerissene Bereiche

Merkmale:

  • Frisches braunes Bohrmehl auf Rindenschuppen, am Stammfuß und auf bodennahen Pflanzen
  • Frische, glänzende Harztropfen, vor allem am Kronenansatz
  • Spechabschläge an der Rinde
  • Beginnende Kronenverlichtung und -verfärbung
  • Grüne Nadeln am Boden

Eine Aufarbeitung von Fichten in sehr fortgeschrittenem Befallszustand, zu erkennen an großflächig abgefallener Rinde und vollkommen nadelfreier, dürrer Krone, ist im Übrigen nicht mehr zielführend und aus ökologischen und Waldschutz-Gründen sogar schädlich!

 
 
 
 
 
 
Gesicherte Traubeneichen-Kultur  
Forstliche Förderung
Bewässerung von Forstkulturen wird finanziell bezuschusst
 

Auf Grund vermehrter Nachfrage: Auch wenn die Bewässerung von forstlichen Pflanzflächen im Wald nach wie vor umstritten ist und nur in Extremfällen angewandt werden sollte, gibt es im Rahmen der forstlichen Förderung finanzielle Unterstützung dafür. Die Bewässerung von Kulturen wird nur in Kulturen bezuschusst, deren Pflanzung bereits gefördert wurde. Gefördert werden bis zu drei Durchgänge pro Jahr bei einem Fördersatz von 2.000 € pro Hektar in den ersten drei Jahren nach Anlage der Kultur. Bei Durchführung der Bewässerung sind gewisse Anforderungen zu erfüllen, die das Ministerium im Förderwegweiser online bereithält: Förderwegweiser

Wenn Sie die Bewässerung einer Kultur durchführen und gefördert haben wollen, nehmen Sie bitte unbedingt im Voraus Kontakt zur Fördersachbearbeitung im Kreisforstamt oder zu Ihren örtlichen Forstrevierleitenden auf.

 
 
 
 
SERVICE:
Im Internet unter www.landkreis-heilbronn.de/forstwirtschaft erhalten Sie Informationen zu allen Fragen rund um das Thema Wald.

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Inhaltlich verantwortlich nach § 6 MDStV:
Armin Jacob
Landratsamt Heilbronn
Forstamt
Lerchenstraße 40
74072 Heilbronn
Fon: 07131-994 1108
joern.hartmann@landratsamt-heilbronn.de