„Showrooms“ im Wald, handselektierte Ware, großes Käuferinteresse – was sich zunächst nach der hippen Produktpräsentation eines internationalen Konzerns anhört, hat im Landkreis Heilbronn bereits eine lange Tradition: die Eichen-Submission in Tripsdrill-Heimerdingen.
Auch in diesem Jahr standen bei der Submission - einer Verkaufsform, bei der Interessenten die angebotene Ware per schriftlichem Angebot erwerben können – wieder die kostbarsten und hochwertigsten Eichenstämme aus den Wäldern des Landkreises Heilbronn zum Verkauf. Die Federführung bei dieser nachgefragten Verkaufsaktion hatte erneut die kommunale Holzverkaufsstelle des Landkreises.
Die „Showrooms“ im Wald waren auch dieses Mal drei Lagerplätze, an denen die örtlichen Waldbesitzenden ihr Edel-Holz ausstellen konnten. Koordiniert durch die Försterinnen und Förster, werden hier nur von Hand ausgesuchte, besonders hochwertige Eichen und vereinzelt andere Laubbaumarten wie Kirsche oder Ahorn präsentiert und den Holzkäufern zur Begutachtung bereitgestellt. „Diese Art des Holzverkaufes ist damit auch eine besonders wertschätzende und gleichzeitig wertschöpfende Form der regionalen Holzvermarktung für einzelne Bäume, die über viele Jahrzehnte in den heimischen Wäldern gewachsen sind und gepflegt wurden“, sagt Jürgen Kuhn, Förster und Leiter der kommunalen Holzverkaufsstelle des Landkreises Heilbronn.
14.000 Euro für den begehrtesten Eichenstamm
In diesem Jahr waren die drei Lagerplätze mit insgesamt über 1.500 Festmetern bzw. Kubikmetern Holz bestückt, verteilt auf 834 Stämme. Im Durchschnitt konnte pro Festmeter Holz ein Erlös von 604 Euro erzielt werden. „Der begehrteste Eichenstamm kam dieses Jahr aus einem Wald im Kraichgau, nördlich von Schwaigern“, berichtet Kuhn. Die Eiche mit 6,75 Festmeter und einem Durchmesser von 88 Zentimetern erzielte bei einem Höchstgebot von 2.109 Euro pro Festmeter einen Gesamterlös von gut 14.000 Euro.
Insgesamt jedoch gingen die erzielten Preise bei der Eiche in diesem Jahr im Vergleich zu den letzten Jahren um über 20 Prozent spürbar zurück. „Nachdem es bei unserer hochwertigsten Baumart, der Eiche, in den letzten Jahren preislich nur nach oben ging, hat in diesem Jahr ein schon länger erwarteter und absehbarer Stopp in der Preisentwicklung eingesetzt“, erläutert Kuhn. „Qualitativ hochwertige Stämme erzielen aber weiterhin herausragende Preise, wohingegen Stämme von kränkelnden Eichen mit Käferlöchern im Holz kaum auf Interesse bei der Kundschaft stoßen“, so Kuhn weiter.
Die erzielten Verkaufserlöse fließen auch bei dieser besonderen Submission direkt an die Waldbesitzenden aus deren Wäldern, das angebotene Holz stammt und kommt somit wieder der Pflege, Verjüngung und Weiterentwicklung des heimischen Waldes zugute.