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WALDBLICK

Ein abgebildetes Auge mit der Überschrift Waldblick
Quelle: Landratsamt Heilbronn

Besonderheiten im Wald erklärt

Der Wald ist Lieblingsort vieler Menschen in unserem Landkreis. Er schenkt uns Erholung, macht uns gesund und kann der ideale Zufluchtsort sein um Ruhe und Nähe zur Natur zu finden. Gleichzeitig ist der Wald Arbeitsplatz und wird als Teil unserer Kulturlandschaft vielerorts von uns Menschen beeinflusst. Zusätzlich führt die Klimaerwärmung an vielen Stellen zu deutlichen Veränderungen unseres oftmals gewohnten Waldbilds. Somit entstehen Situationen in denen sich Sie als Waldbesuchende bei Ihrem Blick in den Wald die Frage stellen was hier wohl passiert sein mag und warum es hier so aussieht wie es aussieht. Mit dem Informationsservice WALDBLICK möchten wir vom Kreisforstamt Heilbronn zur Beantwortung dieser Frage beitragen und mit Ihnen unseren Blick in den Wald teilen.

Viele Menschen fragen sich wieso in Zeiten von Hitze-, Dürre- und Insektenschäden im Wald immer noch augenscheinlich gesunde, unversehrte Bäume vorsätzlich gefällt werden. Eine berechtigte Frage, könnte man sich doch einfach andernorts auf das Einschlagen von kranken, absterbenden oder nicht standsicheren Bäumen beschränken und so der Nachfrage nach heimischem Holz gerecht werden. 

Eine Durchforstung wird jedoch nicht primär durchgeführt um den Bedarf an Nutzholz zu decken. Eine Durchforstung ermöglicht es uns zu steuern, sprich die Baumartenanteile im Wald langfristig zu verändern (anzupassen), einzelne Bäume zu stabilisieren und auch das Wachstum einzelner Bäume zu fördern. Durchforstungen finden nie im gesamten Wald statt, sondern beschränken sich immer auf einzelne Teilbereiche. Diese Teilbereiche, auch Bestände genannt, werden in etwa alle fünf Jahre durchforstet. 

Waldbau als Kernkompetenz der heimischen Forstwirtschaft.

Quelle: Kreisforstamt

Unsere Laubholz-reichen Wälder mit vielen Eichen sind ein echtes Aushängeschild für unseren Landkreis. Der hohe Eichenanteil kommt unseren Wäldern besonders jetzt, in Zeiten mit immer heißer und trockener werdenden Sommern, zugute. Vielerorts können Eichen die Dürrephasen und die niederschlagsfreie Zeit augenscheinlich besser überstehen als viele andere Baumarten. 

Dass es bei uns so viele Eichen gibt, ist jedoch kein Zufall und auch nicht nur dem seit jeher milden Weinbauklima geschuldet. Für viele, flächig verteilte Eichen im Wald braucht es in der Regel menschliches Dazutun. Viele Generationen von Waldarbeitern und Förstern haben über Jahrhunderte hinweg mit viel Pflege und Hingabe dafür gesorgt, dass sich die heimischen Eichen auf natürliche Art und Weise verjüngen, sprich selbständig von den Mutterbäumen vermehren und ausbreiten. Diese naturnahe Form der Waldwirtschaft wird auch heute von uns noch weitergeführt und trägt zu einer Entwicklung hin zu einem klimaresilienteren Wald bei.

Quelle: Landratsamt Heilbronn

Kahlflächen zum aktiven Bepflanzen gibt es in unseren hiesigen Wäldern allgemein eher selten, diese haben aber in den letzten Jahren durch Extremwetterereignisse auch bei uns zugenommen. Pro Jahr werden auf etwa 0,3 % der Waldfläche im Landkreis Heilbronn künstlich Bäume gepflanzt, in den meisten Fällen geschieht das aus Gründen der Wiederbewaldung, teilweise auch zum vorgreifenden Umbau von Waldbeständen. Kommt man als Waldbesucher doch mal an einer geräumten oder bereits bepflanzten Freifläche vorbei, so ergibt sich meist ein recht eindrückliches Bild. Das künstliche Pflanzen junger Bäumchen ist bei unserer naturnahen Form der Waldbewirtschaftung eher zweite Wahl. Oberstes Ziel ist stets die natürliche Verjüngung des Waldes. Gepflanzt wird vorwiegend an solchen Stellen an denen vorher Nadelbäume wie die Fichte standen und sich noch keine jungen Bäumchen von alleine angesamt haben. Ohne das aktive Bepflanzen würden erfahrungsgemäß viele dieser Stellen für viele Jahre mit einem dichten Teppich aus Brombeeren, Brennesseln und anderen Pflanzen zuwuchern.

Was wird gepflanzt im Landkreis Heilbronn:

Im Jahr 2023:

63.000 Pflanzen

auf insgesamt 

33 ha Waldfläche* (entspricht ca. 0,3 % der gesamten Waldfläche)

*Daten beziehen sich auf den vom Kreisforstamt HN ständig betreuten Körperschafts- und Privatwald.

Zuständiges Amt

Forstamt

07131 994-153
07131 994-129
Lerchenstraße 40
74072 Heilbronn