Seit Juli ist die Spitze des Landwirtschaftsamts im Landratsamt Heilbronn neu besetzt: Beate Huonker ist Nachfolgerin von Susanne Gold, die das Landwirtschaftsamt zuvor mehr als zwei Jahrzehnte lang geleitet hatte und bei ihrem Amtsantritt 2001 die erste Frau auf dem Chefsessel eines baden-württembergischen Landwirtschaftsamtes war.
Wie ihre Vorgängerin bringt auch die 47-jährige Beate Huonker vielfältige Erfahrungen auf dem Agrarsektor mit nach Heilbronn. 1978 im Zollernalbkreis geboren, studierte sie zunächst allgemeine Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim. Nach Tätigkeit in den Landwirtschaftsämtern Ravensburg, Donaueschingen und Tuttlingen war Huonker für rund dreieinhalb Jahre in der Landesvertretung in Brüssel für das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) als Ressortbeobachterin abgeordnet. Seit Ende 2013 arbeitete sie im MLR unter anderem als Referentin für die Bereiche Europangelegenheiten, Direktzahlungen und Förderung von Investitionen zur Diversifizierung.
Das Landwirtschaftsamt mit seinen aktuell 45 Mitarbeitern unterstützt die im Landkreis tätigen landwirtschaftlichen Betriebe im Voll- oder Nebenerwerbsbetrieb unter anderem bei deren Anträgen auf Ausgleichszahlungen von EU, Bund und Land; das sind derzeit rund 1800 antragstellende Betriebe. Darüber hinaus informiert und berät die Behörde beispielsweise zu Fragen in Sachen Pflanzenbau, Düngung, Pflanzen- und Wasserschutz oder Biodiversität und Ökolandbau, aber auch bei Investitionsvorhaben und der Erschließung neuer Einkommensquellen wie etwa der Direktvermarktung.
„Über die Hälfte des Landkreises Heilbronn ist landwirtschaftliche Nutzfläche, wir haben hier das größte Kartoffelanbaugebiet in Baden- Württemberg sowie den Wein- und den Getreideanbau als Schwerpunkte“, zählt Huonker die Vorzüge der Region aus landwirtschaftlicher Sicht auf. „Und wir gehören zu den 14 Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg.“
Schwerpunkte sieht die Amtsleiterin in ihrer neuen Aufgabe vor allem im Spannungsfeld zwischen der kontrollierenden und beratenden Funktion ihrer Behörde sowie in den zukünftigen Herausforderungen, denen sich die gesamte landwirtschaftliche Produktion stellen muss. Reizvoll ist aus ihrer Sicht auch die Öffentlichkeitsarbeit für regionale Produkte, etwa durch Infostände und Veranstaltungen. Zum Portfolio gehört auch die durch das Amt angebotene Ausbildungsberatung, die Auszubildenden und Ausbildungsbetrieben in den Bereichen Winzer und Gärtner übergebietlich zur Verfügung steht.