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28.04.2025 Rote Null steht am Ende eines Haushaltsjahres mit steigenden Ausgaben

Jahresabschluss 2024
Der Landkreis Heilbronn blickt auf ein finanziell herausforderndes Haushaltsjahr 2024 zurück. Mit einem negativen Saldo von rund 0,6 Millionen Euro steht am Ende jedoch ein Ergebnis, das unter dem prognostizierten Minus von gut zehn Millionen Euro liegt. Diese Verbesserung beruht maßgeblich auf der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von rund 6,4 Millionen Euro. „Ohne diese Maßnahme wäre das Defizit deutlich höher ausgefallen“, sagt Kreiskämmerer Thomas Schuhmacher. 

Ordentlichen Erträgen in Höhe von 503,4 Millionen Euro stehen ordentliche Aufwendungen von rund 503,9 Millionen Euro gegenüber. Ein wesentlicher Ausgabentreiber waren erneut die Transferleistungen im Bereich Soziales und Jugend, insbesondere die Eingliederungshilfe nach dem Bundesteilhabegesetz, erläutert Schuhmacher. Diese Leistungen stiegen um rund 24 Prozent auf fast 79 Millionen Euro, was maßgeblich zu einem Gesamtanstieg des Nettosozialaufwandes um etwa 28 Millionen Euro beigetragen hat. Eine Entwicklung, die der Kreiskämmerer als „kritisch“ ansieht, „da sie ohne adäquate Gegenfinanzierung nicht mehr tragfähig ist“.

Die Aufwendungen für Kosten für Unterkunft und Heizung lagen 2024 mit 41,6 Millionen Euro (Vorjahr: 39,6 Millionen Euro) um 3,6 Millionen Euro über dem geplanten Wert.

Die Grunderwerbsteuer blieb mit 21,6 Millionen Euro unter dem Planansatz von 24 Millionen Euro.

Geringfügig überschritten wurde der Planansatz bei den Personalaufwendungen. Sie stiegen gegenüber dem Vorjahr um 7,8 Millionen Euro auf 99,1 Millionen Euro.

Investiert hat der Landkreis Heilbronn im Jahr 2024 insgesamt 37,8 Millionen Euro, unter anderem in Maßnahmen im Bereich Straßen- und Verkehrsinfrastruktur, darunter den Bau und die Erneuerung von Kreisstraßen (2,9 Millionen Euro), den Neubau der Straßenmeisterei in Abstatt mit knapp sieben Millionen Euro sowie Zuweisungen im Bereich ÖPNV (1,25 Millionen Euro). Für die SLK-Kliniken wurden Investitionszuschüsse in Höhe von 15,8 Millionen Euro geleistet.

Der Zahlungsmittelüberschuss aus laufender Verwaltungstätigkeit beträgt für das Jahr 2024 11,3 Millionen Euro (Vorjahr: 30,5 Millionen Euro).

Bilanzielle Eckpunkte und Kredite
Die Bilanzsumme liegt mit 469,3 Millionen Euro leicht unter dem Wert des Vorjahres (480,3 Millionen Euro), das Eigenkapital beläuft sich auf 298,0 Millionen Euro und hat somit einen Anteil von 63,5 Prozent an der Bilanzsumme.

Weiter reduzieren konnte der Landkreis Heilbronn im Berichtsjahr die Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen. Zum Jahresende belaufen sich diese auf 35,1 Millionen Euro. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung je Landkreiseinwohner von 100 Euro. 
Der Landkreis konnte im Jahr 2024 erneut auf die Aufnahme von Darlehen verzichten. Investitionsbedingte Ausgaben wurden durch vorhandene 
liquide Mittel finanziert.