Affenpocken werden durch das Affenpockenvirus verursacht. In der Regel äußert sich eine Infektion durch einen Hautausschlag wie Pusteln mit eventuell vorangehenden Erkältungssymptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und Schüttelfrost. Die Erkrankung hat in der Regel einen milden Verlauf und heilt von alleine ab. Allerdings kann insbesondere bei älteren Personen und Kindern oder bei Personen mit geschwächtem Immunsystem ein schwerer Verlauf auftreten.
Affenpocken
Die aktuellen Affenpockeninfektionen werden nach derzeitiger Kenntnis hauptsächlich über einen engen Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen. Eine Ansteckung erfolgt häufig dann, wenn man mit den Hautausschlägen, Wunden oder dem Schorf infizierter Personen in Berührung kommt. Auch Tröpfcheninfektionen durch nahen Kontakt zu einer symptomatischen Person sind möglich, jedoch selten. Auch eine indirekte Übertragung über kontaminierte Oberflächen oder Gegenstände wie Trinkgläser oder über Textilien wie Bekleidung, Bettwäsche und Handtücher ist möglich. Erst wenn der Hautausschlag einschließlich des Schorfs abgefallen und abgeheilt ist und sich eine neue Hautschicht gebildet hat, ist nicht mehr von einer Ansteckungsfähigkeit über Hautkontakt auszugehen! Dieser Prozess kann allerdings mehrere Wochen lang dauern. Wie lange das Virus sich in Körperflüssigkeiten hält ist noch nicht vollständig geklärt, weshalb es ratsam ist, auch nach Abheilen der Hautläsionen vorsichtig zu sein.
Symptome treten in der Regel innerhalb von 5 bis 21 Tagen nach einer Infektion auf, abhängig davon wird auch die Dauer der Isolationszeit abgeleitet (21 Tage nach Symptombeginn). Hautveränderungen wie Pusteln, Bläschen oder Ausschlag treten häufig zuerst im Genital- oder Analbereich auf, können aber auch auf Händen, Füßen, im Gesicht oder im Mund auftreten. Die Hautläsionen können teilweise sehr schmerzhaft sein. Häufig wird die Erkrankung durch allgemeine Erkältungssymptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten, Frösteln oder Abgeschlagenheit eingeleitet oder begleitet. Dies ist allerdings nicht immer der Fall und muss nicht zwangsweise ein Indiz für eine bestehende Affenpockenerkrankung sein.
Sie senken Ihr Risiko, indem Sie den Kontakt zu möglicherweise infizierten Personen verringern. Da durch sexuellen Kontakt das Risiko einer Infektion hoch ist, ist es ratsam, die Anzahl wechselnder Sexualpartnerinnen/Sexualpartner zu reduzieren. Auch Orte, an denen nur wenig oder gar keine Kleidung getragen wird wie in Saunen oder in Clubs, auf Festivals oder auf Partys, wo es häufig zu direktem Hautkontakt kommen kann, bergen ein gewisses Ansteckungsrisiko.
Daher gilt allgemein: Achten Sie grundsätzlich auf eine gute Hygiene und waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Seife und Wasser. Vermeiden Sie den engen Hautkontakt zu infizierten Personen und meiden Sie kontaminierte Oberflächen oder Gegenstände, solange diese nicht ordnungsgemäß desinfiziert/gereinigt worden sind.
Wenn Sie einen möglichen Risikokontakt hatten, achten Sie auf Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber, Pusteln und Hautausschlag am Körper. Achten Sie auch auf Stellen, die nicht gut sichtbar sind. Seien Sie vorsichtig und meiden Sie engen Körperkontakt zu anderen, bis eine Infektion ausgeschlossen werden konnte. Sollten Sie oder Ihre Partnerin/Ihr Partner an Affenpocken erkrankt sein, müssen sie sich umgehend in Isolation begeben und auf jeglichen engen Körperkontakt verzichten. Vermeiden Sie es unbedingt, mit den Wunden und Ausschlägen in Kontakt zu kommen. Achten Sie auf eine gute Händehygiene. Besonders Personen aus Risikogruppen (wie ältere Personen, Kinder und Schwangere) sollten, wenn möglich, während der infektiösen Phase keinen Kontakt zu infizierten Personen haben. Als erkrankte Person sollte man sich am besten in einem separaten Zimmer aufhalten, bis Schorf und Krusten vollständig abgefallen und abgeheilt sind und keine neuen Ausschläge mehr auftreten. Achten Sie darauf, dass gemeinsam oder häufig genutzte Oberflächen regelmäßig nach der Nutzung gereinigt werden. Sie sollten nach dem Abheilen der Hautläsionen für weitere acht Wochen ein Kondom benutzen, da das Virus auch noch eine Zeit lang in der Samenflüssigkeit vorhanden sein könnte. Informieren Sie mögliche Kontaktpersonen darüber, dass ein mögliches Infektionsrisiko vorliegen könnte.
Sie sollten außerdem den Kontakt zu ihren Haustieren so gut wie möglich reduzieren, da sich auch Haustiere möglicherweise infizieren können.
Bevor Sie eine Praxis betreten, sollten Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt über ihren Verdacht und/oder Ihre Symptomatik informieren. Hausärztinnen/Hausärzte, HIV-Schwerpunktpraxen und Hautarztpraxen dienen im Verdachtsfall als mögliche Anlaufstelle. Falls sich Ihre Symptome verschlechtern, sollten Sie unbedingt Ihre behandelnde Ärztin/Ihren behandelnden Arzt aufsuchen.
In der EU ist ein Pocken-Impfstoff zugelassen, der auch zum Schutz vor Affenpocken eingesetzt werden kann. Die Affenpocken-Impfung schützt am besten, wenn sie vorbeugend gegeben wird. Allerdings sind derzeit die Mengen des Impfstoffs begrenzt, weshalb die STIKO die Impfung nur für Hoch-Risikogruppen empfiehlt, dazu gehören: MSM, Personen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnerinnen/Geschlechtspartnern oder Mitarbeiter in Speziallaboren. Wenn Sie Kontakt zu einer infizierten Person hatten, kann eine nachträgliche postexpositionelle Impfung innerhalb von 14 Tagen erfolgen, sollte aber so früh wie möglich verabreicht werden und nur solange noch keine Symptome aufgetreten sind.
Zuständiges Amt
Gesundheitsamt
07131 994-625; Fax-Nr. ausschließlich für Meldungen nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG): 07131 994-174
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