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03.07.2020 Trotz Corona: Kennzeichen im Akkord

Hochbetrieb herrscht derzeit bei der KfZ-Zulassungsbehörde des Landkreises, einem der meist frequentierten Bereiche des Landratsamts. Mehrere hunderte Vorgänge täglich werden hier abgewickelt: Zulassungen, Abmeldungen, Technische Änderungen. Bei starkem Kundenandrang sind das 800 bis 1.000 Vorgänge am Tag.

Warum haben sich die Wartezeiten verlängert?
Vor den Sommerferien herrscht bei der Zulassungsbehörde traditionell viel Betrieb, dazu kommen die teilweise noch bestehenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.  „Viel los ist momentan immer frühmorgens, das heißt zur Öffnung der Zulassungsbehörde und dann nochmal um die Mittagszeit,“ erklärt Paul Schlenker. Sein Tipp: „Wer sich Wartezeit sparen will, kann einige Verfahren mittlerweile auch komplett online erledigen. Ansonsten können nach wie vor auch noch Termine vereinbart werden. Wer ohne Termin kommen möchte, sollte dies am besten zwischen 9 und 11 Uhr oder Mittags ab 13:30 Uhr tun. Dazu ist dienstags und donnerstags generell weniger los, als an den anderen Tagen.“ Für komplexere Vorgänge wie zum Beispiel die Zulassung ausländischer Fahrzeuge, bei Erbsachen oder bei Fahrzeugen ohne Papiere empfiehlt sich, vorher per Mail Kontakt mit der Zulassungsbehörde aufzunehmen und die benötigten Unterlagen abzustimmen.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die Zulassungsstelle?
Paul Schlenker leitet seit zwölf Jahren die Zulassungsbehörde. Eine Pandemie mit all ihren gravierenden Auswirkungen hat auch er noch nicht erlebt. „Wir haben allerdings darauf reagiert und frühzeitig unsere Kapazität erweitert“, so Schlenker. Wegen der Abstands- und Hygieneregeln darf der seitherige Wartebereich nicht mehr genutzt werden. Die Zeit im März, in der das ganze Land in den Lockdown ging, hat das Landratsamt deshalb genutzt und dort, wo früher Kundschaft wartete, vier zusätzliche Schalter eingebaut. Die bereits vorhandenen Plätze wurden corona-tauglich umgerüstet, Ablaufprozesse angepasst.

Wie ist der Betrieb organisiert?
Während im März und April im gesamten Land viele Zulassungsbehörden wegen des landesweiten Corona-Lockdowns komplett geschlossen hatten, wurden im Heilbronner Landratsamt mehrere hundert Zulassungen täglich bearbeitet. Zu Beginn nur mit Termin, mittlerweile ist eine Terminvereinbarung nicht mehr zwingend notwendig. „Sobald es möglich war, haben wir das System wieder schrittweise zurück in Richtung Normalbetrieb geführt“, berichtet Schlenker. Wir haben deshalb von einigen anderen Zulassungsbehörden schon Nachfragen bekommen, die sich nach unserem Ablauf erkundigt haben und jetzt ähnlich vorgehen wollen.“

Warum müssen die Kunden im Freien warten?
„Wir arbeiten auch hier mit Hochdruck an einer Lösung. Der Platz ist begrenzt, bau- und brandschutzrechtliche Vorgaben machen uns Anpassungen im Gebäude aber nicht leicht. Auch wir als Behörde müssen uns natürlich an diese Regeln halten“ sagt Marc Hoffmann, der Leiter des Amts für Sicherheit und Ordnung, dem die Zulassungsbehörde zugeordnet ist.

Wann steht wieder ein Schnellschalter zur Verfügung?
An solchen Schaltern werden reine Abmeldungen oder Kurzzeit- und Ausfuhrkennzeichen erledigt. Kundschaft mit diesen Anliegen muss sich derzeit auch in die Warteschlange einreihen, was die Wartezeiten für alle verlängert. Paul Schlenker: „Es ist uns ein großes Anliegen, diesen Service schnellstmöglich wieder anzubieten. Aktuell hindern uns aber die Corona-bedingten Platzprobleme daran. Wir versuchen, hier baldmöglichst eine Lösung anbieten zu können.“

Wie sind die Wartezeiten im Vergleich?
Im Jahresdurchschnitt wartet Kundschaft im Schnitt 20 Minuten bis zur Zulassung. Im Jahr 2018 lag die durchschnittliche Wartezeit bei 40 Minuten. An Tagen mit großem Kundenandrang sind einzelne Spitzen möglich. In 2019 haben jedoch weniger als 1% der Wartenden länger als zwei Stunden gewartet, in 2018 waren dies noch rund 6%. Aktuell herrscht viel Andrang. Wartezeiten variieren deshalb derzeit von wenigen Minuten bis zu zwei Stunden. Da die Wartemarkenvergabe derzeit nicht über das reguläre System läuft, kann die Wartezeit nicht statistisch korrekt ausgewertet werden. Sie wird deshalb durch Kundenbefragungen stichprobenartig ermittelt.

Wie hoch ist der Fahrzeugbestand im Landkreis Heilbronn?
Waren Ende 2017 noch 325.000 Fahrzeuge im Landkreis Heilbronn registriert, ist diese Zahl aktuell bis auf 345.000 Fahrzeuge gestiegen (ein Plus von 20.000 Fahrzeugen).

Wie viele Zulassungen sind pro Jahr zu erledigen?
Durchschnittlich bearbeitet die Zulassungsbehörde im Landratsamt 185.000 Zulassungsvorgänge pro Jahr, das sind rechnerisch pro Arbeitstag rund 730 Vorgänge. In dieser Zahl nicht enthalten sind dabei weitere Maßnahmen der Zulassungsbehörde wie beispielsweise die Überwachung des Versicherungsschutzes oder die Bearbeitung von Anzeigen wegen verkehrsunsicherer Fahrzeuge.

Für alle Kunden der Zulassungsstelle haben wir die wichtigsten Informationen zum derzeitigen Ablauf auf einer Seite hier zusammengefasst.